Alternativen zur Pille:
Ring, Pflaster und Co.
An die Einnahme der Antibabypille müssen Frauen jeden Tag denken. Frauen, für die dies schwierig ist, können seit einiger Zeit andere hormonelle Methoden anwenden. An sie muss nur alle paar Wochen oder gar Jahre gedacht werden, sie verhüten aber ebenso sicher wie die Pille.
Die Hormonspirale
Die Hormonspirale aus flexiblem Kunststoff ist eine geeignete Methode für Frauen mit langfristiger Familienplanung. Sie wird vom Gynäkologen in die Gebärmutter gelegt. Hier gibt sie stetig das Hormon Gestagen ab, das dafür sorgt, dass die Frau nicht schwanger wird. Die Hormonspirale wirkt mehrere Jahre lang. Nach drei bis fünf Jahren muss sie vom Frauenarzt wieder herausgenommen werden. Auch die konventionelle Kupferspirale schützt bis zu fünf Jahren vor einer Schwangerschaft, wirkt aber nicht über Hormone.
„High-Tech-Verhütung“: der Hormonring
Der Verhütungsring ist ein durchsichtiger, biegsamer Kunststoffring. Er ist 54 Millimeter groß und 4 Millimeter dick. Die Frau führt am Anfang ihres Zyklus einen Ring in ihre Scheide ein. Nach drei Wochen entfernt sie den Ring wieder. Eine Woche ist ringfrei, dann beginnt ein neuer Zyklus mit einem neuen Ring. Der Vaginalring gibt kontinuierlich niedrige Mengen von Östrogen- und Gestagen-Hormonen ab; sie sorgen dafür, dass keine Schwangerschaft eintritt.
Pille zum Kleben: das Verhütungspflaster
Etwa halb so groß wie eine Kreditkarte klebt das Verhütungspflaster auf Bauch, Po oder Oberkörper und wird nur einmal in der Woche erneuert. In der vierten Woche lässt man das Pflaster weg und die Regelblutung setzt ein. Über das Pflaster gelangen niedrige Mengen von Gestagenen und Östrogenen in den weiblichen Körper, die eine Schwangerschaft verhindern. Bei Frauen, die mehr als 90 Kilogramm wiegen, ist die Verhütungssicherheit des Pflasters eingeschränkt.
„Pille“ für den Arm: das Stäbchen
Das Verhütungsstäbchen wird vom Arzt unter die Haut am Oberarm eingepflanzt. Das weiche, etwa streichholzgroße Kunststoffstäbchen gibt für drei Jahre gleichmäßig niedrige Mengen des Hormons Gestagen ab, damit die Frau nicht schwanger wird.. Nach drei Jahren - natürlich auf Wunsch auch früher - wird das Stäbchen vom Arzt wieder entfernt.
Die Dreimonatsspritze
Alle drei Monate wird mit einer Spritze das Hormon Gestagen vom Frauenarzt in einen Muskel gespritzt. Drei Monate lang ist nun für Empfängnisschutz gesorgt. Die Dreimonatsspritze wird wegen ihrer hohen Hormondosis und ihren Nebenwirkungen nur noch ausnahmsweise verordnet.
Natürliche Familienplanung
Selbstbeobachtung ist das A und O der sogenannten Natürlichen Familienplanung. Denn wenn bestimmte Körpersymptome gewissenhaft beobachtet und ausgewertet werden, lassen sich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus bestimmen – und es muss verhütet werden oder auch nicht.